Innerhalb der großen Familie der Bromeliengewächse gehört die Tillandsia zur artenreichsten Gattung. Ihre natürliche Verbreitung beschränkt sich auf den amerikanischen Kontinent im subtropischen und tropischen Gürtelbereich. Tillandsien wachsen überwiegend epiphytisch aufsitzend auf Bäumen, Kakteen oder z.B. Telefonmasten und einige Arten besiedeln als Lithophyten sogar Felsen. Sie beziehen Wasser und Nährstoffe über die Blätter während die Wurzeln, wenn überhaupt vorhanden, meistens nur noch dem Festhalten dienen.
Man unterscheiden zwei Große Gruppen entsprechend der Lebensräume und der dafür jeweils optimalen Blatttypen: Die Grauen auch Wüstentillandsien genannt werden (obwohl sie nicht nur in der Wüste leben) und die Grünen, die auch als Regenwaldtillandsien bezeichnet werden.
Aufgrund sogenannter Saugschuppen erscheinen Tillandsien, die in zeitweilig sehr trockenen Gebieten verbreitet sind, Grau- Silber, je nach Dichte und größe der Schuppen. Sie dienen dazu Nebel, Tau bzw. Regentropfen einzufangen und reflektieren das Sonnenlicht. Ein besonders extremes Beispiel ist die in peruanischen Felswüsten wachsende Tillandsia tectorum. Ihre Blätter scheinen fast behaart. Solche Tillandsien benötigen als Zimmerpflanze einen hellen Standort und dürfen nicht zu feucht gehalten werden. Durststrecken von 1-2 Wochen ohne Wasser überdauern sie besser als stete Feuchtigkeit.
Die grünen Tillandsien hingegen kommen in feuchteren Gebieten vor und vertragen keine direkte Sonne, benötigen aber auch Licht. Ist der Standort zu hell werden die Blätter gelb und können auch verbrennen. Tillandsien schliessen ihr Wachstum mit der Blüte ab und bilden dann sogenannte Kindl, während die Mutter über einen sehr langen Zeitraum langsam abstirbt und der Kreislauf beginnt von Neuem. So können sich riesige Pulks bilden. Es gibt nur wenige Tillandsien, die duftende Blüten hervorbringen wie z.B. Tillandsia straminea, reichenbachii oder mallemontii und Tillandsia usneoides, die als Louisiana-Moos bekannt ist